Ein Radio Open Air Theater in Hohenschönhausen von KIEZTOGO, 2018
Wie klingt Hohenschönhausen? Töne und Geräusche aus dem Gestern und Heute des Bezirks werden für alle hörbar gemacht. Auf der Suche nach „Tonschätzen“ geraten beide samt Moderatorin in ein kurioses Sendefeld, in dem Zeitgeister aus Hohenschönhausen das Wort ergreifen. Seien Sie live dabei!
Es spielen: Yvonne Johna, Katharina Kwaschik, Friederike Pöschel / Regie/Dramaturgie: Christiane Wiegand / Bühnenbild: Claire Terrien / Kostümbild: Birgit Stoessel / Musik & Sounddesign: Nico Selbach / Fotos: Jürgen Scheer.
Eine winterliche Performance in einer begehbaren Streichholzschachtel frei nach Motiven aus “Das Mädchen mit dem Fingerhut” von Michael Köhlmeier
Wer sind wir, wenn wir nicht wissen, wohin wir gehen sollen? In der Dezember-Kälte der Großstadt steht eine riesige Streichholzschachtel. Vor den Neugierigen, die eintreten, entzünden sich Geschichten aus dem Leben eines Mädchens – des Streichholzmädchens...
Zwei Geschichtensammlerinnen reisen in ihren beiden „Wunder-Wagen” durch Raum und Zeit. Hier finden sie ein vergrabenes Zigarettenetui, ein liegengelassenes Pfadfinderhalstuch, einen weggeworfenen Löffel und andere Dinge, in denen sich wundersame und packende Geschichte und Geschichten verbergen. Sie handeln von den Träumen, Hoffnungen, Wagnissen und Schwächen der Menschen damals und heute, in der Ferne und nebenan.
Mit: Yvonne Johna und Jule Torhorst Konzept/Regie: Christiane Wiegand Bühnenbild: Claire Terrien Kostümbild: Ruth Gomez Sastre Presse/ÖA: Johanna Faltinat Grafik: Melanie Fischbach
Das Projekt wurde unterstützt vom Bezirkskulturfonds Lichtenberg sowie dem Kiezfonds Friedrichsfelde Süd und Neu-Lichtenberg. Es findet in Kooperation mit S.C.E.N.E. 5 e.V., Lockkunst e.V., der Villa Kuriosum und dem Circus Schatzinsel statt.
Wettbewerbsbeitrag für „GeDenkOrt.Charité – Wissenschaft in Verantwortung“. Mit 333 Collective (Lena Gätjens, Branka Saric, Ivana Plavec) und Natalija Miodragovic, 2017. Zweite Preis.
„DER BLINDE FLECK schrieb ich (…), vielleicht ist es uns aufgegeben, den blinden Fleck, der anscheinend im Zentrum unseres Bewusstseins sitzt und deshalb von uns nicht bemerkt werden kann, allmählich von den Rändern her zu verkleinern. So dass wir etwas mehr Raum gewinnen, der uns sichtbar wird. Benennbar wird. Aber, schrieb ich, wollen wir das überhaupt. Können wir das überhaupt wollen. Ist es nicht zu gefährlich. Zu schmerzhaft.“ CHRISTA WOLF, STADT DER ENGEL
KONZEPT
Blind Spots, blinde Flecken machen uns die Bedingungen unserer Wahrnehmung bewusst, indem sie ihre Grenzen aufzeigen: Jedes menschliche Sichtfeld hat einen blinden Fleck.
Die fünf Erinnerungsstationen „Blind Spots“ wenden diese anatomische Erkenntnis experimentell aufs Gedächtnis an: Jede artikulierte Erinnerung stellt unzählige andere nicht-artikulierte Erinnerungen in den Schatten. Andererseits muss jede individuelle Erinnerung ihre Perspektive verengen, um sich in der Erzählung für andere verständlich zu machen, sich in ein kollektives Gedächtnis einzuspeisen. Die „Blind Spots“ machen dieses Paradox sichtbar und fungieren gleichzeitig als Werkzeuge der gesellschaftlichen Verhandlung: Indem sie die Koexistenz verschiedener Perspektiven sichtbar machen, rücken sie näher, was uns abstrakt scheinen mag – und ziehen uns gleichzeitig in eine neue Verantwortung. Das Tageslicht ist die essentielle (Im-)Materialität der „Blind Spots“. Außerdem sind Polarisationsfilter in den Objekten verarbeitet, die je nach Filterausrichtung und -überlagerung, Lichtverhältnis und Blickwinkel durchsichtig oder undurchsichtig sind und so den Blinden Fleck und seine Funktionsweisen sichtbar machen. Indem die „Blind Spots“ in unmittelbarem Zusammenhang mit der Dynamik des Sonnenlichts und des Standpunkts der Betrachterin stehen, brechen sie die Idee eines statischen Denkmals und fordern eine individuelle Haltung ein.
Die fünf Erinnerungsstationen sind visuell verknüpfbar, da sie einer Ästhetik folgen und die gleichen Materialien verarbeiten. Sie lassen sich als Spielplatz der Wahrnehmung begehen und gliedern sich gleichzeitig als eigenständige Objekte des öffentlichen Raumes in den Campus Charité ein. Einzelne Wörter, kurze Fragen und Sätze sind ihnen wie Kommentare eines individuellen Passanten eingeschrieben um spielerisch einen interpretativen Zugang zu schaffen.
No-Coin-Automaten Duo #E: Mitt-o-mat und Hell-o-mat
Wettbewerb „Kunst im Untergrund 2016“ der nGbK, in collaboration with Lena Gätjens.
Automatia Operators entwickeln ausnahmslos No-Coin Machines: der Erhalt eines Artikels funktioniert in den Automaten der Firma Automatia Operators auf der Basis des Austauschs: Mensch gibt „etwas“ rein und bekommt „etwas“ raus. Für die Ausschreibung wurde das No-Coin Automaten-Duo #E (ehemalige Bezeichnung der U5) entwickelt. #E umfasst zwei Automaten, die auf den Betrieb auf den Bahnsteigen der Linie U5 zugeschnitten sind: Mitt-o-mat wird auf dem Bahnsteig Cottbusser Platz aufgestellt, Hell-o-mat auf dem Bahnsteig Berliner Rathaus.
No-Coin-Automat #E, Beispiel Hell-O-Mat In diese No-Coin Automaten wird statt dem Münzeinwurf ein als unbrauchbar deklariertes Objekt verlangt, um den angebotenen Artikel zu erhalten. Der Artikel Typ Diorama ist eine transparente Plastikkiste in der ein Fundstück aus dem jeweils anderen Automaten vor dem Fotohintergrund eines städtebaulichen Großprojekts oder identitätschwach Stadtraums platziert wird.
Der Warenfluss der Automaten beruht auf einer unabdingbaren gegenseitigen Abhängigkeit: Der Vorrat des Einen speist sich aus den in den Anderen eingeworfenen Objekte und umgekehrt. In diese Automaten können Fundstücke, Unbrauchbares, Nichtmehr-gewolltes etc. statt einer Münze eingeworfen werden. Die im Automaten angebotenen Artikel, Miniaturszenarien des Typ Diorama sind Fragmente einer fiktiven Stadtplanung. In transparente Plastikkisten werden die Fundstücke aus dem jeweils anderen Automaten vor dem Fotohintergrund städtebaulicher Großprojekte oder identitätslosen Stadtraums in Mitte und Hellersdorf platziert. Jede Diorama – Kiste wird aus einer ausgewählten Fotografie, einem der eingeworfenen Objekte und einem Modellobjekt (z.B. Miniaturmensch, um den Effekt der Massstabsverschiebung herzustellen) zusammengestellt. Die aufgrund ihrer problematischen Stadtgefüge ausgesuchten Orte bilden den räumlichen Kontext für das im Vordergrund stehende Objekt. Auf der Rückseite der Kisten sind diese Orte im Stadtraum bezeichnet. Die Dioramen werden in regelmäßigen performativen Transportfahrten mit der Refill-Unit entlang der U-Bahnlinie 5 zwischen den U-Bahnhöfe Berliner Rathaus – Mitte und Cottbusser Platz – Hellersdorf in Warenartikel verwandelt und in ein fotografisches Archiv eingespeist. Die Refill-Unit ist einen Handwagen mit integrierten Arbeitsplatz, die für Transport, Befüllung, Verpackung, Beschriftung und Dokumentation der Dioramen benutzt wird. Die vom Bahnsteig-Publikum täglich eingegebenen Objekte werden zuerst im Inneren des Automaten gesammelt. In einem zweiten Schritt werden diese vom Team der Automatia Operators zweimal die Woche eingesammelt und von Berliner Rathaus nach Cottbusser Platz und zurück transportiert. AO stellt dafür zwei Operators (Dipl. Ing. Fachkraft für Automatenservice) mitsamt Refill-Unit zu Verfügung.
:Home made personal future prediction vending machine SUPERstition is semi-intelligent, advanced algorithm autonomous entity. It is designed to process multiple Personal Body and Health (PBH) readings and map them to the Stellar System State (SSS) data in order to perform Associative Remote Viewing (ARV). SUPERstition was the first step of a research exploring the possibilities of developing self made vending automats based on simple Arduino microcontroller systems investigating the topic of fun fairs, their elements, machines and traditions. During their residency at Multimadeira, the group of 4 artists (Karkatag Kolektiv + Claire Terrien) jumped in the Arduino world and started developing digital interaction and mechanotronics.
/// by Ana Dimitrijevic, Aleksandar Popovic, Claire Terrien, Marko Dimitrijevic.
The product of this research, the SUPERstition machine was exposed publicly and offered for usage only once in this century at the seafront in front of Barreirinha Bar Cafe, Funchal, Madeira, Portugal, on 19th of January 2016.